Die Apfelschnecke

Eine Apfelschnecke

Die wohl auffälligste Schnecke für das Süßwasseraquarium ist die Apfelschnecke. Es gibt sie mit gelbem und braunem Gehäuse. Sie ist eine Süßwasser-Kugelschnecke aus der Ordnung der Monotocardia. Die Apfelschnecke ist in Südamerika und Südasien beheimatet.


Körpermerkmale

Die Apfelschnecke kann bis zu 7cm lang werden. Sie besitzt ein Schneckenhaus aus Kalk. Das Schneckenhaus schützt den Eingeweidesack und enthält die Mantelhöhle. Bei Gefahr verzieht sich die Schnecke samt Kopf und Fühler in das Haus. Seitlich befindet sich ein Deckel, der bei Gefahr das Schneckenhaus schließt. Am Kopf der Schnecke befinden sich vier lange, paarig angeordnete Fühler, die in alle Richtungen ausgestreckt und blitzschnell eingezogen werden können. Mit den oberen, längeren Fühlern tasten sich die Schnecken vorwärts, mit den unteren spüren sie Nahrung auf. Die augen sitzen auf kurzen Stielen hinter den Fühlern. Die Maulöffnung ist klein und rund. Die darin befindliche Raspelzunge (Radula) wirkt wie eine Fräse. Zahlreiche, kleine Zähnchen nutzen sich beim raspeln ab, wachsen aber wieder nach.

Verhalten

In natürlicher Umgebung raspeln sie feine Pflanzen und Algenbeläge ab. Sie können sogar von der Wasseroberfläche fressen. Sie speichern in ihren Häusern Luft und bilden, in der Rückenlage schwimmend, mit dem Fuß und einem abgesonderten Schleim einen Trichter, über den das Futter zur Maulöffnung gleitet. Die Apfelschnecke hat einen erheblichen Stoffwechsel. Im Aquarium gehaltene Apfelschnecken belasten schnell das Wasser und müssen daher wie ein fingerlanger Fisch gerechnet werden. Tote Schnecken verderben das Wasser und müssen sofort entfernt werden.

Entwicklung

Die Gelege der Apfelschnecke werden nachts im feuchten Luftraum an einer warmen Stelle abgesetzt. Die Schnecken laichen in Rückenlage oder hängen an einer vertikalen Fläche. Es entsteht eine rosafarbene Gelegetraube aus 200 - 250, 1,5 mm breiten Eiern. Während der Entwicklung, die zwischen 1 - 6 Wochen dauern kann, färben sich die Eier dunkel. Je höher die Luftfeuchtigkeit und Temperatur ist, umso schneller entwickeln sie sich. Die Jungschnecken fallen oder kriechen ins Wasser. Sie werden oft von Fischen gefressen. Die jungen Schnecken sind 1 - 2mm lang. Nach neun Monaten haben sie die größen einer Kirsche und werden geschlechtsreif.

© André Heinek 2001